Bündchen mal anders: Tunnelzug ohne Ösen

Hallo und einen schönen Start in die Woche wünschen wir Euch! Heute starten wir unsere neue Serie „Bündchen mal anders“. Wir möchten Euch zeigen, wie Ihr Eure Bündchen ersetzen, aufpeppen oder ändern und somit jede Menge Abwechslung in Eure Nähstücke bringen könnt. Den Anfang macht die liebe Tini von Paulina näht. Sie zeigt Euch, wie Ihr einen Tunnelzug ohne Ösen an Eure Kapuzen nähen könnt.

Tunnelzug ohne Ösen

Für dieses Tutorial eignen sich so gut wie alle Schnittmuster in denen eine Kapuze enthalten ist. Tini hat hier eins Ihrer Schnittmuster als Grundlage genommen und zwar den Bow Cut Hoodie. Schaut doch mal bei ihr im Shop vorbei und stöbert durch ihre Schnitte, vielleicht ist auch etwas für Euch dabei.

Ihr habt es bestimmt schon auf dem Ausschnitt im Bild erkannt, vernäht hat Tini hier unseren „WDEWLIDH – Winter Wunderland“. Hiermit lassen sich z. B. prima unsere Pamuks in 243 Maisgelb und 454 Mausorange kombinieren.

Auch bei den Kordeln könnt Ihr Material und Stärke frei wählen, denn Ihr könnt Euren Tunnelzug in Länge und Breite ganz nach Euren Wünschen anpassen.
Für den Tunnelzug eigenen sich sowohl Bündchen als auch Jersey.

 

Los geht’s!

1) Vorbereitung

Bereitet die Kapuzen aus Außen- und Futterstoff soweit vor, dass die Hinterkopf-Nähte geschlossen sind.

2) Umfang ausmessen

Legt eine der Kapuzen vor Euch hin und messt den Umfang des Gesichtsausschnittes aus.

3) Bündchenstreifen zuschneiden

Schneidet einen Stoffstreifen gegen den Fadenlauf zu. Von der Länge her sollte er mindestens dem Umfang des Gesichtsausschnittes entsprechen. Verlängert oder verkürzt ihn, je nachdem wie weit der Tunnelzug auseinander sein soll, wie dick die Kordeln sind und wie viel Ihr an den Öffnungen den Stoffstreifen nach innen umschlagen möchtet.

Die Höhe hängt von dem Durchmesser der Kordel ab. Meine Kordel habe ich aus Jerseystoff im Fadenlauf mit einer Höhe von 3 cm zugeschnitten und gedehnt. Ich habe mich beim Stoffstreifen für eine Höhe von 4 cm, entschieden, somit ist die Jerseynudel noch leicht gängig. Bei den 4 cm ist die Nahtzugabe bereits enthalten.

 

4) Stoffstreifen vorbereiten

Markiert mit Nadeln oder Klammern die Mitte des Stoffstreifens. Von dort ausgehend markierst du die Viertel.

 

Anschließend faltet  Ihr den Stoffstreifen nun der Länge nach in den Bruch und fixiert den Stoffstreifen so wieder bei den Vierteln.

5) Kapuzenmarkierungen setzen

Markiert ebenso die Viertel bei den Gesichtsausschnitten bei beiden Kapuzen.

6) Stoffstreifen an Kapuze stecken

Legt die Kapuze aus Außenstoff so vor Euch hin, dass die schöne Stoffseite zu Euch schaut.

Steckt den Stoffstreifen mit der offenen Seite rechts auf rechts an die Kante des Gesichtsausschnittes. Die Mittelmarkierung steckt Ihr auf die Naht. Die zwei mittleren Viertel kommen an die mittleren Gesichtsausschnitt-Markierungen.

 

7) Endpunkte des Tunnelzugs markieren

Markiert von der vorderen Mitte des Gesichtsausschnittes ausgehend links und rechts den gleichen Abstand mit Nadeln oder Knipsen.

Die Differenz des Abstands hängt von der Kordelbreite, Eurer Stoffstreifenlänge und Eurem Wunschabstand ab.
Da meine Kordel relativ dünn ist, habe ich mich für ca. 1 cm Abstand nach links und rechts entschieden, ausgehend von der Mitte. Je dicker Eure Kordel ist, desto weiter muss der Abstand sein.

8) Ende des Stoffstreifens vorbereiten

Faltet das Ende des Stoffstreifens nach innen, und zwar so weit, bis der Stoffbruch des Stoffstreifens bei den Markierungen zu liegen kommt.
Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr den Stoffstreifen knappkantig absteppen. Das erleichtert später das Einziehen der Kordel.

Fixiert die Enden der Stoffstreifen mit Nadeln an Euren vorgesehenen Punkten.

9) Innenfutter

Stülpt die Kapuze aus Futterstoff rechts auf rechts über die Kapuze aus Außenstoff und steckt die beiden Teile genau an allen Markierungen aufeinander.

Fixiert anschließend den Verlauf des Gesichtsausschnittes mit weiteren Nadeln oder Klammern. Die Außenkanten der Kapuzenteile und des Stoffstreifens liegen genau aufeinander.

 

10) Nähen

Näht nun die Kapuzen am Gesichtsausschnitt zusammen.

11) Absteppen

Habt Ihr dies erledigt, könnt Ihr Eure Kapuze wenden und den Tunnelzug mit einem dehnbaren Stich absteppen.

12) Kordel einziehen

Nun fehlt nur noch die Kordel. Ziehe die Kordel mit Hilfe einer Sicherheitsnadel oder anderen Helferlein ein.

Und schon seid Ihr fertig und Eure Kapuze hat einen ganz neuen Look!

 

War gar nicht schwer oder? Wir danken Tini für diese tolle Tutorial und freuen uns, wenn Ihr dieses Tutorial auch mal ausprobiert. In der nächsten Woche zeigt Katharina aus Berlin Euch, wie Ihr Eure Nähwerke durch Fake-Paspelbündchen zum Hingucker macht.

Habt Ihr auch Ideen, die Ihr uns und unseren Lesern gerne vorstelle möchtet? Dann meldet Euch mit Eurer Idee bei sandra@stoffundliebe.de und schon bald kannst Du Teil unserer „Bündchen mal anders“ Serie sein.

 

Liebe Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren

 

Sicherheitshinweis

!!! Achtung beim Einsatz von Kordeln!!!

Dieses Tutorial ist nicht für Kleinkinder umzusetzen. Laut der aktuellen DIN EN 14682 dürfen Kordeln erst ab einem Alter von 7 Jahren (Körpergröße 134 cm) eingesetzt werden. Bei Kleidung für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren dürfen die Kordeln im Kapuzen- und Halsbereich nicht länger sein als 7,5 cm und keine Zugbänder mit losen Enden haben. Bitte beachtet dies zur Sicherheit Eurer Kinder und macht Euch mit den Bestimmungen des Einsatzes von Kordeln vertraut.

Ein Kommentar

  1. Ooooo das ist ein tolles Tutorial! Sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch gar nicht schwer. Das muss ich auch mal ausprobieren, vielen dank 🙂 Und ich freue mich auf das Fakepaspel-Bündchen-Tutorial 🙂

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