DIY Einsatz-Weste zum Mitwachsen

Heute haben wir Ulrike von Pottgenäht bei uns auf dem Blog zu Gast. Natürlich hat sie auch etwas mitgebracht. Und zwar eine Anleitung für eine Einsatz-Weste, die mitwächst. Vielleicht habt Ihr die Weste schon in unserem Blogbeitrag „Einmal Canvas“ entdeckt? Sie ist perfekt, um sie über einen Pulli oder eine Jacke zu ziehen.

Dadurch, dass ihr die Weste in der Weite regulieren könnt, wächst sie nicht nur mit, sondern lässt sich auch den Wetterverhältnissen anpassen. Nicht nur perfekt für Karnevalsumzüge, sondern auch ein echtes Highlight in der Verkleidungskiste.

DIY Einsatz-Weste

Ulrike erklärt jetzt Schritt für Schritt, wie sie diese tolle Weste genäht hat. Viel Spaß beim Nacharbeiten. Los geht’s!

Material:

Panel Einmal Feuerwehr oder Polizei 

Reißverschluss oder Druckknöpfe

Klettband

Einfassband

ggf. Reflektorband

 

Schnittmusterwahl und Anpassung

Die Einsatz-Weste kann aus einem beliebigen Jacken- oder Pullover-Schnittmuster genäht werden. Damit sie wirklich auch einige Zeit mitwächst, empfehle ich, die Weste zwei Nummern größer zuzuschneiden.

In meinem Beispiel habe ich die Fleecejacke von Klimperklein als Grundlage genommen. Außerdem musst Du dir zu Beginn überlegen, ob deine Weste eine Kapuze haben soll oder nicht. Dementsprechend solltest Du Dein Schnittmuster auswählen.

Zuschnitt  der Einsatz-Weste

Du schneidest folgende Teile zu:

  • Rückteil im Bruch
  • Vorderteil in doppelter Stofflage. Achtung: Bitte beachte hier, den nächsten Schritt
  • bei Bedarf: Außen- und Innenkapuze
  • bei Bedarf: Reißverschlussbeleg

Armausschnitt vergrößern

Damit die Weste gut über andere Kleidungsstücke passt, musst der Armausschnitt etwas vergrößert werden. Auf dem Foto siehst Du, wie ich den Ausschnitt angepasst habe.

 

Versäubern

Damit der Stoff nicht ausfranst, versäuberst Du alle Schnittteile. Dazu nähst Du entweder z.B. mit einem Zickzackstich Deiner Nähmaschine oder mit der Overlockmaschine an allen Kanten entlang.

Reflektorband

Wenn Du möchtest, kannst du noch Reflektorband auf die grauen Streifen der Weste nähen.

Vorder- und Rückteil der Einsatz-Weste nähen

Als Erstes legst du das Vorder- und Rückteil rechts auf rechts aufeinander und schließt die Schulternähte. Wenn Deine Weste eine Kapuze bekommen soll, nähst Du nun die Innen- und Außenkapuze an. Dafür steckst du die Außenkapuze rechts auf rechts auf die Weste. Die Innenkapuze wird mit der rechten Stoffseite auf die linke Seite der Weste gesteckt. Die Weste wird also zwischen die Außen- und Innenkapuze gefasst. Jetzt nähst du die drei Stofflagen aufeinander. Jetzt kannst du Innen- und Außenkapuze nach oben klappen und die Kanten zusammenstecken.

So sieht Deine Weste nun aus.

Einsatz-Weste einfassen

Als Nächstes fasst Du alle Kanten der Weste mit Einfassband ein. Für meine Weste habe ich reflektierendes Einfassband genommen. Dafür steckst Du das aufgeklappte Einfassband rechts auf rechts auf die Stoffkante und nähst es nähfüßchenbreit fest. Anschließend faltest Du die offene Seite an der Kante um und klappst das Einfassband auf die linke Stoffseite.

Um an den Ecken ein schönes Ergebnis zu erzielen, misst Du den Abstand von der Kante zur Naht (hier 1 cm).

Deine Naht endet genau 1 cm vor der unteren Kante.

Die Naht wird verriegelt und der Stoff aus der Maschine genommen, damit du das Einfassband im 45-Grad-Winkel zur Seite klappen kannst.

Anschließend klappst Du das Band auf der Kante zurück, damit es entlang der nächsten Kante festgenäht werden kann (siehe rotgestrichelte Linie).  Jetzt nähst Du wieder mit demselben Abstand zur Kante das Einfassband fest.

Wenn Du das Einfassband von der rechten Seite festgenäht hast, klappst Du das Einfassband Stück für Stück auf die linke Stoffseite. An den Ecken sollten  Briefecken entstanden sein. Im Anschluss wird das Einfassband von rechts knapp kantig festgesteppt.

So sollten die Ecken nun aussehen.

Reißverschluss einnähen

Als Nächstes wird der Reißverschluss an die vordere Mitte genäht. Zunächst musst du den Reißverschluss auf die passende Länge kürzen.

Dazu legst du den Reißverschluss an die Kante und lässt diesen 3-4cm länger als die Kante der Jacke.

Die letzten 3-4 Zähnchen entfernst Du mit einer Zange. Damit der Reißverschluss nicht aufribbelt, knickst du das überstehende Stück ohne Zähnchen zweimal nach hinten und fixierst es mit einigen Stichen.

Jetzt legst Du den Reißverschluss (und ggf. den Reißverschlussbeleg) unter die eingefasste Kante.  Der Reißverschluss endet unten 1 cm vor der Jacke. Ein dünnes, doppelseitiges Klebeband kann helfen, dass der Reißverschluss nicht verrutscht. Aber Achtung: fixiere es so, dass Du nicht darüber nähst, sonst verklebt diese.

Auf der Steppnaht des Einfassendes nähst Du den Reißverschluss fest.

Anschließend schließt Du den Reißverschluss und steckst die zweite Vorderseite genau passend an den Reißverschluss. Achte darauf, dass die Linien vom Vorderteil genau auf einer Höhe sind.

Klettverschlüsse anbringen

Zuletzt werden die Seiten mit Klettverschlüssen versehen. Dazu nähst Du auf die Innenseite des Vorderteils von oben bis unten den weichen, flauschigen Teil.

Damit man den schwarzen Faden auf den gelben Streifen nicht sieht, habe ich das Klettband nur auf dem schwarzen Stoff festgenäht.

Anschließend werden drei ca. 7 cm lange Streifen von dem harten Teil des Klettbandes auf das Rückteil genäht: oben, in der Mitte und unten.

Das Gleiche wiederholst Du an der anderen Seite.

Fertig ist Deine mitwachsende Einsatzweste! War gar nicht so schwer, oder?

Bei Fragen melde Dich gerne und ansonsten freue ich mich zusammen mit dem Team von Stoff & Liebe auf ganz viele Einsatz-Westen.

Liebe Grüße von Eurer

Ulrike von Pottgenäht

2 Kommentare

  1. Hallo, aus welchem Material sollte das Einfassband sein? Baumwolle oder geht auch Jersey?
    Daniela

    1. Author

      Liebe Daniela,

      Ulrike empfiehlt Einfassband aus Webware.

      LG Sandra

Comments are closed.