DIY Nähmaschinenhülle – Schöne Hüllen für Deine Maschinen
Herrliche Aussichten sind es, wenn ich auf meinen Nähplatz blicke. Wieso? Na wegen Pauli und meiner neuen Nähmaschinenhülle, ist doch klar. Ich wusste direkt, was ich aus diesem Traumstöffchen nähe! Eine tolle Nähmaschinenhaube für meine neue Maschine, die ich mir vor nicht all zu langer Zeit beim NähPark (dank super Beratung) gegönnt habe. Eine angemessene Verpackung für das tolle Stück musste her. So habe ich direkt ein kleines DIY für das Nachnähen einer Nähmaschinenhülle für Euch vorbereitet!
Die lieben Leute von Stoff & Liebe haben spitz bekommen, dass ich durchaus eine gewisse Zuneigung für den kleinen Maulwurf empfinde. Und weil die Lieben Leute so nett sind, durfte ich beim Probenähen dabei sein. Als ich den wundervollen Canvas Stoff gesehen und gestreichelt habe, war mir gleich klar, dass der immer in meiner Nähe sein muss.
Und was kann man besseres aus seinem Lieblingsstoff machen als eine Nähmaschinenhülle. Damit meine Maschine nicht verstaubt, muss sie ja schön abgedeckt sein. Das muss aber nicht immer so traurig aussehen, wie die mitgelieferten Hauben (Cover).
So ein Cover ist super leicht gemacht. Wie das geht, zeige ich Dir Schritt für Schritt.
Fangen wir mit dem Material an:
Als erstes musst Du eine Schablone erstellen. Das geht am Einfachsten, wenn Du Deine Maschine vor einen Stoff & Liebe-Karton stellst und darauf die Umrisse mit einem dicken Marker abmalst. Dafür kannst du gut ein Schneidelineal zur Hilfe nehmen.
Die Umrisse müssen jeweils an den Stellen genommen werden, die am meisten aus der Maschine hervorragen. Wenn Du zum Beispiel die Garnrolle immer auf der Maschine lässt, muss der Umriss auch darum gezeichnet werden.
Denk an die Nahtzugabe. Entweder auf die Schablone zeichnen oder beim Zuschnitt daran denken.
Nimm nun ein Stück Volumenflies oder dünnen Schaumstoff und schneide es an allen Seiten ca 3-5 cm größer als die Schablone mit Nahtzugabe zu und lege ein Stück Stoff darauf und eines darunter.
In diesem Fall ist Synthetikfüllung besser als Naturfaser, weil es so steifer wird.
Wenn Du Baisting-Spray hast, kannst du die drei Lagen so vorübergehend fixieren. Wenn nicht, geht das auch mit Nadeln.
Quilten
Nun geht es ans Quilten. Keine Angst, das ist gar nicht so schwer. Am Einfachsten ist ein Muster aus geraden Linien. Du kannst entweder nur in eine Richtung quilten oder über Kreuz. Wichtig ist nur, dass Du nicht zu große Abstände lässt, damit es nachher schön steif ist.
Es gibt verschiedene Stoffmarker, die man hier zur Hilfe nehmen kann. Ich habe einen, der verschwindet, wenn man ihn Hitze aussetzt. Hier nur daran denken, dass man Synthetikvlies nicht so heiß bügeln darf.
Wenn Du die drei Lagen miteinander verquiltet hast, kannst Du daraus die Seitenteile mit Nahtzugabe zuschneiden.
Denke daran, dass die Seitenteile spiegelgleich sein müssen.
Nimm nun Maß von der Maschinenbreite. Denke auch hier wieder daran, von der Stelle zu messen, die am weitesten hervorragt. Füge Nahtzugabe hinzu und Du hast die Breite der Hülle. Für die Länge musst Du die Ränder der fertigen Seitenstücke ausmessen und zusammenrechnen. Füge besser noch 2-3 cm extra hinzu, damit es beim Zusammennähen auch noch alles passt. Abschneiden ist einfacher als „Dranschneiden“ 😉
Nimm nun wieder Volumenvlies oder Schaumstoff und 2 Lagen Stoff. Alles jeweils ca 3-5 cm größer als das gemessene Maß. Du kannst entweder ein ganzes Stück Stoff als Vorderseite nehmen oder eines aus Teilen Zusammensetzen. Ich setzte gerne Akzente mit einem „lauten“ Stoff und halte den Rest neutraler in weiß, schwarz oder grau. Die drei Lagen gut miteinander verquilten. Wenn Du Dir das zutraust, kannst du hier Deinen Namen oder Dein Label einarbeiten.
Nach dem Verquilten musst Du das gute Stück noch auf das Maß zuschneiden, das Du Dir vorher ausgemessen hast.
Jetzt geht es ans Nähen. Stecke hierfür ein Seitenteil an das Hauptteil. Nimm reichlich Nadeln oder Clips und lass dir Zeit! Alles gut annähen. Wenn der Hauptteil an beiden Seiten etwas überlappt, ist das nicht schlimm, das kannst du später abschneiden.
Stecke nun die andere Seite an und nähe sie fest.
Jetzt kannst Du mit einem Lineal die überstehenden Teile abschneiden, die beim Annähen evtl entstanden sind.
Wenn du eine Overlockmaschine hast, kannst Du nun noch einmal die Naht versäubern. Ansonsten kannst du das auch mit einem Zickzackstich mit Deiner Nähmaschine machen. Wenn Du sehr ordentlich sein willst (ich bin dafür zu faul), kannst Du auch diese Nähte mit einem Binding versehen.
Das Binding
Zum Abschluss das Binding.
Nimm hierfür einen Streifen Stoff, der etwas länger ist als der Umfang der unversäuberten Unterseite. Der Streifen sollte 2 inch oder 5 cm breit sein. Klappe den Streifen halb um und bügle den Streifen zu einer Art Schrägband. Lege das gefaltete Schrägband mit der unsauberen Seite auf die Außenseite des Covers und nähe es rundherum an. Nähe aber die ersten 2-5 cm noch nicht an, sondern starte erst nach 3-5 cm mit der Naht. Bevor Du wieder am Anfang angekommen bist, schneide das Band so ab, dass es ca 4 cm überlappt. Schlage das Band in sich etwas um, lege es um den Anfang und nähe nun fertig bis zum Ende.
Bügle nun das Binding erst nach unten und dann falte es nach innen, so dass es die eigene Naht um ca 0,5 cm überlappt und bügle diese Falt flach. Hier bietet sich abstecken an, auch wenn ich abstecken gerne vermeide. Nähe nun entweder mit einem Gradstich oder mit einem Zickzackstich (gerne auch von Hand, das sieht am saubersten aus von außen) das Binding von außen fest. Ein Zickzackstich sieht auch dann akurat aus, wenn man nicht so genau näht. Bei einem Gradstich muss man schon sehr präzise gebügelt haben und auch präzise nähen, damit das Ergebnis sauber aussieht. Von Hand dauert am längsten, ist aber dann von außen unsichtbar und deshalb am elegantesten.
Hoppla, Vermessen?
Wenn Du, wie ich, falsch gemessen hast und das Cover etwas zu kurz ist, brauchst Du einen anderen Abschluss. Hierfür nimmst du einen Streifen Vlies, der so breit wie das fehlende Stück am Cover unten ist. Dieses Vlies legst Du auf einen Stoffstreifen, der doppelt so breit wie das Vliesstück ist, plus zweimal Nahtzugabe. Klappe den Stoffstreifen um, so dass er das Vlies umschließt und die Nahtzugabe ohne Vlies ist. Stecke diesen langen Streifen gut zusammen und nähe ihn an der Unterseite des Covers von außen an. Klappe den Streifen nun nach unten und steppe von außen mit einer Zickzacknaht ab und erzähle allen, die fragen, dass dies alles von vorn herein Absicht war 🙂 Denn auch so, sieht es toll aus!
Denk dran, das Cover siehst Du jedes Mal wenn Du nähst, wenn Du also Fehler machst, weil Du Dir keine Zeit gelassen hast, ärgert dich das jedes Mal beim Nähen!
Nach diesem „DIY Nähmaschinenhülle“ kannst Du für allerhand Maschinen Cover nähen. Ich habe meine Nähmaschine, meine Overlock und meinen Plotter auf diese weise gecovert.
Variationen: Du kannst an den Seiten oder vorne auch Taschen einarbeiten. Diese kannst du gequiltet oder ungequiltet einarbeiten. Die Tasche musst du an der jeweiligen Seite festnähen bevor du den Hauptteil mit den Seitenteilen vernähst.
Viel Spaß beim Nachnähen.
Wenn Du fertig bist, poste das Ergebnis Deiner Nähmaschinenhülle doch bei Instagram oder Facebook und denk ans Hashtag #SuLcover. Ich würde mich natürlich auch sehr freuen, wenn Du mein DIY Nähmaschinenhülle weiter empfiehlst, oder einen kleinen Kommentar hier lässt, damit ich weiß, ob es Dir gefallen hat 😉
Danke fürs Lesen
herrschaftenmueller
Großartig, Vieln Dank
Vielen Dank für diese super Erklärung – ich werde mich da auch mal ran machen. Die Hülle ist so schick! Schöne Grüße Vivien